Sesaram rühr dich nicht

Leiden-leidend-gelitten.

Isoliert in Madeira

Am vierten Tag zum ersten Mal etwas Handfestes: ein Brötchen ("Butter haben wir leider nicht")-fast 300 Stunden keine Bewegung, festgebunden an einer Sitzgelegenheit und im Bett-Gewalt bei Kritik-keine Telefonate mit deutschem Konsulat in Funchal-kein Anruf bei eigenem Anwalt-kein Kontakt zu Freunden: Hospital Dr. Nelio Mendonca Urologie in Funchal. Erlebt und erlitten vom 28. Januar bis 9. Februar. 

Nun bin ich wieder frei und berichte in Kürze ausführlich.

Wie sehr ich mich schon auf morgen freue: Kaffee trinken, ohne dass jemand handgreiflich bestimmen will, wie ich die Tasse zum Mund zu führen habe, Zeitung lesen und eine Zigarette rauchen.

9. Februar 2024

Sie mögen mich nicht

Obwohl ich laut Notaufnahme des Hospitals am 28. Januar 2024 dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen bin, sitze ich nun im Hotel Residencial do vale in Funchal an meinem Laptop. Da sich mir während des Klinikaufenthaltes niemand vorgestellt hat,  muss ich mir die Namen ausdenken. Nennen wir also die Verwalterin der Notaufnahme die Täuscherin. 

An meinem ersten vollständigen Tag nach meinem Schwächeanfall sind in der Notaufnahme viele grüne und blaue Kittel an meinem Bett vorbeigehuscht. Bis zwei junge Krankenpfleger sich meiner angenommen haben. Treffender: Sie nahmen sich mir vor. 

Während sie mir an die schmutzig gewordene Wäsche gingen, schubsten sie mich mit dem immer wieder gleichen Spruch "Wir mögen dich nicht" hin und her, Gegenwehr war mir nicht möglich. Mir waren nicht nur die Hände gebunden. Die Täuscherin schwieg nicht nur zu diesen Misshandlungen, sie behauptete auch noch, die Polizei werde mich nach Deutschland zurückbringen. 

Wieder bestand ich darauf, mit meinem Anwalt oder dem Konsulat in Funchal sprechen zu dürfen, doch die Täuscherin ging darauf gar nicht erst ein, sie täuschte größte gesundheitliche Gefahr für mich vor. Woher mir diese Gefahr angeblich drohte, verriet sie mir nicht. Das tat bis zu meiner Verlegung in den achten Stock und auch danach niemand, meine tägliche Forderung nach Entlassung aus der Klinik wurde ebenso täglich entweder überhört oder auf seltsame Weise abgelehnt. Manchmal sogar verhöhnt.

10. Februar 2024

Zeit stehlen als Verbrechen

Wenn die Zeit zu einer Schnecke wird, musst du ihr Gehäuse aus Resignation und schwindender Hoffnung mit Erinnerungen an das, was du für gut und richtig hältst. sprengen. Das ist mir während meiner täglichen Gefangenschaft hin und wieder gelungen. 

Meine Gedanken wanderten nach Bad Liebenzell, wo wir bei einem Seminar darüber diskutierten, was für uns zu den Verbrechen zu zählen ist. Viele der wie ich 20- bis 30-Jährigen nannten "Einem die Zeit stehlen". Denn das Leben sei schon kurz genug. Da zähle jede Minute, und ich nahm mir vor, dass die gelben, grünen und blauen Kittel, die durch den Flur eilten, eines Tages vor Gericht lernen würden, dass man mir keine Minute auf der schönen Insel Madeira stehlen darf. Und schon bekam das Gehäuse der Schnecke immer breitere Risse.

10. Februar 2024 abends nach einem Bummel durch Funchal 

Feuerwehrmänner vor meinem Bett

28. Januar 2024, irgendwann am frühen Morgen im 29 Madeira Hostel: Vor meinem eingenässten Bett stehen zwei Feuerwehrmänner, einer fängt an, an mir herumzuzerren, ich verbitte mir das. Dann erscheint auch noch ein Polizeibeamter in der offenen Tür. Ich soll mich anziehen. Nach der Dusche muss ich das Hostel verlassen. Draußen versagen mir die Beine, zwei Polizeibeamte gehen auf der anderen Seite der Rua dos netos auf und ab. Dann kommt ein Krankenwagen, in den ich verfrachtet werde. Mehr als das, was ich am Körper trage, bleibt mir erst einmal nicht.

Spätestens in der Notaufnahme rechne ich mit einem Arzt, der mich untersucht und mich mit einer vorläufigen Diagnose in die Klinik einweist. Ich warte vergeblich. Das wird so bleiben. Aufstehen kann ich nicht. Daran hindern mich Schläuche. Ich sage laut und für alle in der Notaufnahme vernehmlich, dass ich gehen will.

Statt dessen wird mein Bett nach vier Tagen in den achten Stock gebracht. Dort verbringe ich die meisten Tage festgemacht auf einem Sessel und starre die Wand an, grün und weiß gestrichen. An irgendwelche medizinischen Apparate angeschlossen bin ich nicht.

11. Februar 2024

Arzt verwirrt?

"Segundo a triagem vem por discurso confuso e desorganizado desde varios dias." Diesen Satz hat mir Dr, Thiago Guimaraes schriftlich mitgeben lassen. Wahrscheinlich ist er der Arzt, der mir immer nur als Gesprächspartner angekündigt worden ist.

Meine Forderungen kann ich weder verwirrend noch desorganisiert finden, "Ich hätte gern ein Telefon" und "Ich will hier raus" sind für mich leicht verständliche Sätze. Auch die Bitte, sich hin und wieder die Beine vertreten zu dürfen, zählt sicherlich nicht zu den Themen, über die lange diskutiert werden muss.

Der Dürre und der Grobe

Was ich festgebunden im achten Stock zu tun und zu lassen habe, entscheiden tagsüber der Dürre und der Grobe. Der Dürre deckt jeden Tag seinen Redebedarf und der ist riesig, der Grobe bestimmt, wohin ich starren darf. 

Wenn ich den Sessel verrücke, greift der Grobe ein und bindet mich noch fester an den Sessel. Der Dürre feixt. Zur Toilette lassen sie mich nicht. Schließlich trage ich eine Windel. Da passt viel rein. Einmal am Tag wird die Windel gewechselt.

Für die Nachtruhe sorgen zwei oder drei Krankenschwestern. Die Brillenschlange ist die Fieseste. Sie meint wohl, dass sie mich so oft wie möglich im schmerzhaften Griff haben muss.

12. Februar 2024

AKüFi

Wie früher die DDR leidet auch Madeira unter einem Abkürzungsfimmel (AKüFi genannt). Wer meint, dass er SESARAM auf Anhieb googeln kann, der täuscht sich. Er landet bei EPERAM und das ist wiederum ein Gesundheitsservice von RAM. Ersichtlich ist eigentlich nur, dass es um das allgemeine Wohlbefinden der Bevölkerung geht. Das SESARAM-Büro befindet sich im Hospital Dr. Nelio Mendonca. 

Bis zu meinem 75. hier

Nichts zu machen. Die Suche nach einer anderen Bleibe habe ich erst einmal aufgegeben. Der Karneval lässt kein Zimmer frei. Deshalb bleibe ich bis zu meinem Geburtstag am 20. Februar in diesem schicken R Vale mit Blick auf Berge und Meer in der Travessa do Pina 32 C, 9050-074 Funchal. 

Wie ich die restlichen Februar-Tage finanziere, weiß ich noch nicht. Der R-Vale- Nachtportier ist übrigens ein Maler. Ricardo Andrade hat auch in diesem Hotel seine malerischen Spuren hinterlassen. Hier klicken

Alles, was ich hier schreibe, werde ich als Klage auf Schmerzensgeld beim Amtsgericht in Funchal einreichen. Vielleicht ist die Justiz ja einmal schneller als sonst. Wenn es um eine Messerattacke geht zum Beispiel.

Mächtige Kleinstadt

Burgdorf ist zwar nur eine Kleinstadt bei Hannover, dennoch ist sie in der EU-Hierarchie mit einer Frau aus der CDU und mit einem Mann aus der SPD in Spitzenpositionen vertreten: Ursula von Leyen als Kommissionspräsidentin und Bernd Lange als Vorsitzender des Handelsausschusses. Als ehemaliger Lokalredakteur kenne ich beide. Lange habe ich auf dem Postweg informiert, von der Leyen auf ihrer Internetseite.

Informiert habe ich auch ein paar Redakteure des "Jornal da Madeira".

Kleine Geschichten aus dieser Stadt

12. Februar 2024 abends 

Keine Zeitung

"Ich spreche kein Englisch." Keinen Satz habe ich in dem Hospital häufiger gehört als diesen. Selbst die einfachsten Sätze wurden vom Personal angeblich nicht verstanden. Zeitungen und Bücher gab es ebenso angeblich nicht. Am zweiten Tag versprach mir die Täuscherin aus der Notaufnahme zwar, mich täglich das "Jornal da Madeira" von gestern lesen zu lassen, ich bekam aber nie eine Ausgabe dieser Lokalzeitung.

12. Februar 2024 gleich Zeitung lesend auf dem Bett des Hotels

Kein Blick aus dem Fenster

Der Mensch braucht Bewegung. Sie regt das Gehirn an, sie verlängert das Leben. Krankenschwestern, die auf dem Flur des achten Stockwerkes an der offenen Zimmertür vorbeilaufen sind kein Ersatz. Man muss sich selbst bewegen. Daran bin ich gehindert worden, Die Folgen spüre ich immer noch.

Nach für mich endloser Zeit hat man mir erlaubt, nicht nur im Bett liegen zu müssen. Ich wurde in einen Sessel gesetzt und dort festgemacht. Als ich das Personal fragte, ob ich am Fenster sitzen dürfe, bekam ich ein Nein zu hören. "Sie sind hier nicht in einem Hostel, sondern in einem Hospital", lautete die Antwort, die schon die Täuscherin aus der Notaufnahme geistreich gefunden hatte.

13. Februar 2024

Meine erste mail ist innerhalb des SESARAM-
Gebildes weitergeleitet worden.
Mit linker Mouse-Taste vergrößern








Rechte mit Füßen getreten

Die Frage, warum mir das alles passiert ist, ist für mich leicht zu beantworten. Ich habe von der ersten Minute an auf meine Rechte als Bürger bestanden. Sogar jemand, der wegen einer Straftat festgenommen wird, hat in einem Rechtsstaat das Recht auf einen Anwalt. 

Was er mit dem bespricht, bleibt das Geheimnis zwischen Mandant und Anwalt. In der Notaufnahme des Hospitals reagierte man darauf aggressiv und kündigte meine Abschiebung nach Deutschland an. "Das wäre illegal." Diese Antwort gefiel nicht in dem großen Raum mit einigen Betten und Männern und Frauen, die in der Mitte des Raumes vor Monitoren saßen oder von der einen Seite kamen und auf der anderen wieder verschwanden.

Schauen wir doch einmal ins Strafgesetzbuch (Paragraph 239): "(1) Wer einen Menschen einsperrt oder auf andere Weise der Freiheit beraubt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) Auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter
1.
das Opfer länger als eine Woche der Freiheit beraubt oder
2.
durch die Tat oder eine während der Tat begangene Handlung eine schwere Gesundheitsschädigung des Opfers verursacht.
(4) Verursacht der Täter durch die Tat oder eine während der Tat begangene Handlung den Tod des Opfers, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren.

(5) In minder schweren Fällen des Absatzes 3 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 4 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen."

Als Radfahrer bekannt

Der Taxifahrer sieht mich erstaunt an. Dann bewegt er seine Beine, als trete er in die Pedalen. "Bicicleta", sagt er. Auch er kennt mich also als Radfahrer. Wie der Maler, der seinen Arbeitsplatz im Hotel "R Vale" verschönert hat (siehe "Künstler am Werk") und viele andere. 

Derzeit schwinge ich mich noch nicht wieder auf mein Rad. Ich muss erst einmal meine Beine trainieren, die im Hospital fast zwei Wochen am Gehen gehindert worden sind. Die Taxifahrten zwischen Hotel und City kosten 10 Euro hin und zurück. Ein wenig Ablenkung in der Stadt, die ich so sehr mag, habe ich mir verdient. Morgen kommen wir zu dem Thema: Was soll mir eigentlich gefehlt haben?

13. Februar 2024

In den Schwitzkasten genommen

"Ihr Blutbild ist schlecht", heißt es am zweiten Tag meines bewegungsunfähigen Bett-Aufenthaltes in der Notaufnahme. Viel mehr werde ich bis zum 5. Februar über meinen Gesundheitszustand nicht erfahren. Die Krankenschwester, die meinen Blutdruck misst, hebt täglich den Daumen. An meinem rechten Arm ist ein Schlauch befestigt, durch den etwas mir Unbekanntes in meinen Körper gelangt. Das ist auch im achten Stock so. Bis zum 5. Februar.

Am Vormittag dieses Tages händigt mir ein Mitarbeiter der Klinik-Verwaltung eine "Nota de Alta" des bereits erwähnten Dr. Thiago Guimaraes aus. "Nota de Alta" übersetzt google mit "hohe Note". Ich könne die Klinik verlassen, sagt der Mitarbeiter Joao C., allerdings wolle der Oberarzt vorher noch mit mir sprechen. Darauf warte ich in meinem Sessel stundenlang.

Allmählich wachsen die Zweifel. Ich trage immer noch die Krankenhaus-Tracht. Niemand bringt mir mein T-Shirt, meine Unterhose und meine Hose. Mir platzt der Kragen. Ich mache mich mühsam frei und verlasse das Zimmer. Weit komme ich nicht. Der Grobe nimmt mich in den Schwitzkasten und schleppt mich zurück. Joao C. und zwei Krankenschwestern schauen zu. Joao C. meint sogar noch, mich loben zu müssen, weil ich noch so gut laufen kann. Auf dem Sessel macht mich der Grobe fester denn je.

Jeden, der auf dem Flur an der offenen Zimmertür vorbeikommt, bitte ich um ein Telefon oder um einen Anruf beim "Jornal da Madeira". Niemand reagiert. Auch mein neuer Bettnachbar nicht. Ich bewege den Sessel so lange, bis ich die beiden Spinde erreiche. Mein Bettnachbar zeigt auf die Tür rechts unten. In diesem Fach liegt ein Plastikbeutel mit meinem ungewaschenen und immer noch nassen Zeug.

Kurz darauf hat die Brillenschlange ihren nächsten Wutanfall. Während ich wieder im Bett festgemacht werde, nimmt sie die "Nota de Alta" und legt sie neben das Waschbecken in der von mir aus rechten Zimmerecke, wo auch die Spinde stehen. Von dort verschwindet das Schriftstück.

Nach deutschem Recht haben wir es hier mit einem Offizial-Delikt zu tun. Sobald die Staatsanwaltschaft davon erfährt, müsste sie ermitteln. Tut sie das nicht, handelt es sich um ein Dienstvergehen. Doch wir sind hier auf Madeira. Vor über einem Jahr bin ich in dem Haus, in dem ich damals wohnte, von einer Mitbewohnerin mit einem Messer bedroht worden. Ich erstattete Anzeige bei der Polizei von Funchal und wies auch auf kriminelle Aktionen unseres Vermieters hin. Telefonterror, Drohungen und Messerangriff: Das alles verstaubt wohl in einer Akte.

14. Februar 2024

Nichts zu berichten

In der "Nota de Alta" vermutet Dr. Thiago Guimarares, dass Nierenversagen der Grund für meine Einlieferung gewesen ist, das vermerkt er auch unter "Entlassungs-Diagnose". Die Stichworte "Prüfungen", "Interventionen", "Therapie", "Komplikationen", "Attest" und "Behandlungsplan" versieht er allesamt mit "nada a constar", "nichts zu berichten".

Deswegen musste ich so lange in der Klinik bleiben und festgebunden werden, um anschließend das Gehen wieder zu lernen? Wobei ich für die steilen Strecken zwischen Hotel und Innenstadt vorerst Taxis rufe. Täglich gehe ich in Funchal mehr Kilometer als am Tag davor. Langsam verschwindet der Muskelkater. Falls die Klinik die Taxifahrten bezahlen will, meine Bankverbindung Sparkasse Hannover, IBAN DE 80 2505 0180 1912 1025 28, BIC SPKHDE2HXXX. 

Den Groben und den Dürren würde ich mit den täglichen Kosten von 10 bis 15 Euro stärker belasten als die Brillenschlange. Die hat mich seltener schikaniert als die beiden. Und dann erwarte ich noch Schmerzensgeld.

Zu den ebenfalls strafwürdigen Ereignissen zwischen dem 5. und 9. Februar kommen wir noch. Jetzt informiere ich erst einmal meine deutsche Krankenkasse.

14. Februar 2024

Der Grobe schrubbt mich unter der Dusche ab

Sie ist ganz nett. Jeden Morgen macht sie die Betten. Da ich auch am 6. Februar einen Fluchtversuch starten will, habe ich mein T-Shirt, meine Unterhose und meine Hose unter den Wasserhahn neben dem Fundort gehalten und zum Trocknen an das Gestell meines Bettes gehängt. Sie nimmt meine Sachen mit. Ich bekomme sie nicht wieder.

Der Grobe schleppt mich zur Dusche auf der gegenüberliegenden Seite des Flures und schrubbt mich mit Seife und einem Lappen ab. Auch abtrocknen darf ich mich nicht selbst. Meistens werde ich gewaschen, während ich noch im Bett liege. Der Grobe schleppt mich zurück ins Zimmer und zwingt mich in den Sessel. Er macht mich fest. Zum Frühstück bekomme ich mein tägliches Brötchen und eine Tasse Kaffee. Das Warten auf den Oberarzt bmeginnt erneut. Mein Bettnachbar darf sich frei bewegen. Er kann sich sogar die Hände waschen. Mir wird das kein einziges Mal am Tag erlaubt. Nierenversagen macht Hygiene wohl überflüssig.

15. Februar 2024

Sonst nichts zu finden

Ich stöbere gerade im Internet herum. Das Hotel R Vale scheint derzeit das einzig erschwingliche Hotel zu sein, das über einen längeren Zeitraum gebucht werden kann. Außerdem fühle ich mich hier sehr wohl und kann wieder ein freier Mensch werden. Zimmer, die mehr als 50 Euro am Tag kosten, kann ich mir nicht leisten, eine preisgünstige Wohnung habe ich noch nicht gefunden. Behindert worden bin ich im Dezember von der Rentenversicherung und jetzt als Entführter.

Ich habe meinen Aufenthalt bis zum 23. Februar verlängert. Dann bin ich nach dem Stand der derzeitigen Dinge pleite. 

Zumindest das läuft korrekt. Meine mails werden weitergeleitet. Nach der telefonischen Kontaktaufnahme haben wir die E-Mail des Nutzers, Herrn PETER HEINZ TJADEN (PC:5061987), zweckgebunden weitergeleitet.

15. Februar 2024

6. Februar 2024: Der ewige Patient wird wieder belogen

Dem Groben und dem Dürren scheinen die Ereignisse in die Karten zu spielen. Die spielen sie immer dann aus, wenn ich den Sessel bewege. Niemand beantwortet meine Fragen nach dem Verbleib des Schriftstücks und meiner Klamotten. Auch die nette Putzfrau stellt sich dumm. Alle scheinen davon auszugehen, dass ich ein ewiger Patient bin. Dass der Oberarzt jedes versprochene Gespräch mit mir meidet, scheint niemanden zu wundern. Der Grobe macht immer häufiger die Handbewegung des Halsabschneidens.

Plötzlich bekomme ich Besuch, der außer sich ist. Auch er stellt sich mir nicht vor. Er behauptet, mit dem "Owner" des 29 Madeira Hostels gesprochen zu haben. Erfahren haben will er: Dort würde ich nie wieder ein Zimmer bekommen, so übel hätte ich mich laut "Owner" dort benommen. Das Hospital werde nun wohl mein Hostel bleiben. Weg ist er wieder. 

Im 29 Madeira Hostel gibt es für mich derzeit zwar kein freies Zimmer, aber dort steht immer noch mein Fahrrad. Auch zwei Koffer von mir werden dort aufbewahrt. Auch nach meiner Entlassung aus der Klinik hat man mir dort bei der Zimmersuche geholfen. Also will ich es genau wissen. Hat es ein solches Gespräch gegeben? Die Antwort aus dem 29 Madeira Hostel: "Das ist nicht wahr."

Mein Freiheitsentzug wird um drei Tage verlängert. 

16. Februar 2024

Verwirrendes Schweigen

Ich habe erst einmal eine erfreuliche Nachricht für das Hospital: Die Kosten für die Taxifahrten gehen ab sofort auf meine Kappe. Ich bin so fit wie früher. Ohne die vom Oberarzt verschriebenen Medikamente. Ich erwarte also eine Überweisung in Höhe von sieben Tage mal 10 Euro. Sind 70 Euro. Ich hoffe, dass ich das Hospital damit nicht verwirre.

Wie mir das in der Klinik gelungen sein soll, ist mir immer noch rätselhaft. Als ich in den achten Stock verfrachtet wurde, versprach mir der Krankenpfleger ein Gespräch für den späten Nachmittag. Dann unterhielt er sich wieder mit der Krankenschwester. Das versprochene Gespräch fand nie statt. Ich kam aus Hannover und lebte seit drei Jahren auf Madeira. Das reichte ihm offenbar an Informationen.

So einfach ist mein Leben seit 2021 aber nicht verlaufen. Ende Januar 2021 mietete ich im Caminho do Ariero de baixo 5 ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft. Rechtlich betrachtet wohne ich dort immer noch. Der Vermieter RB Living vertrieb mich im Februar 2023 auf üble Weise. Das weiß die Staatsanwaltschaft. Hilft mir aber nicht. Wie dieser Krankenpfleger das auch nicht getan hat.

Klinik zur Kasse gebeten

Keine Zeitung, kein Buch, kein Radio, kein Fernsehen, kein Kontakt zur Außenwelt, keine Hygiene, keine Bewegung, keine spannenden Gespräche: Das sind die schlimmsten 12 Tage meines Lebens gewesen. Dafür fordere ich Schmerzensgeld. Entweder vor Gericht oder unverzüglich per außergerichtlichem Vergleich. Mein persönliches Selbstbestimmungsrecht ist ebenso verletzt worden wie mein Recht auf Freiheit und auf einen würdevollen Umgang mit mir. Seit ich in der Residencial do vale bin, lerne ich wieder, wie wohltuend eine freundliche Umgebung und interessante Begegnungen sind. So ist das auch im 29 Madeira Hostel gewesen. Ich lebe wieder auf. 5 000 Euro halte ich für angemessen. Vor Gericht bekomme ich mehr. Bis zum Monatsende möchte ich in diesem Hotel bleiben. Das Zimmer kostet 55 Euro pro Nacht. Bezahlt habe ich es bis zum 23. Februar. Ich gestalte gerade eine Internet-Seite für den Nachtportier, der auch Maler ist. Macht 70 Euro für Taxifahrten, 330 Euro für die restlichen Februar-Tage in diesem Hotel und die 5000 Euro = 5 400 Euro. Mit einer sofortigen Anzahlung wäre ich einverstanden. Sonst reiche ich am Dienstag meine hier veröffentlichten Berichte bei Gericht und bei der Staatsanwaltschaft ein.

18. Februar 2024

Nicht nach Allergien gefragt

Mehr als 20 Prozent der Kinder und mehr als 30 Prozent der Erwachsenen erkranken laut Robert-Koch-Institut (Berlin) an mindestens einer Allergie. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Mich hat niemand im Nelio-Mendonca-Hospital gefragt, ob ich dazu gehöre. Auch Vorerkrankungen und familiär verbreitete Krankheiten sind kein Thema,  Außerdem hat mir ein Krankenpfleger jeden Abend eine winzig kleine Tablette in den Mund gesteckt. Ehe ich mich versah, schluckte ich sie. Er stellte das sehr raffiniert mit einem Spruch wie "Hier für Sie" an.

19. Februar 2024

Der große Auftritt

Joao C.hat am Freitag, dem 9. Februar, seinen letzten großen Auftritt. Er hockt sich vor mir hin und erklärt mir, unter welchen Bedingungen ich entlassen werde. Mein Bettnachbar schüttelt im Hintergrund unentwegt mit dem Kopf. Ich sitze festgemacht in meinem Sessel und kann nicht einmal mehr mit dem Kopf schütteln. 

Er kreidet mir an, dass ich seit dem 31. Januar kein Bett mehr im 29 Madeira Hostel habe. Wenn man mich entlasse und die Polizei mich aufgreife, müsse ich damit rechnen, ins Hospital zurückgebracht zu werden. Das sei dann mein Hostel. Er drückt mir das von der Brillenschlange versteckte und dann verschwundene Schriftstück des Oberarztes in die Hand und ein Rezept. Die erste Tablette soll ich einmal am Tag nehmen, die beiden anderen zweimal. Meine Entlassung will er auf Montag verschieben. Ich lehne das ab und bestehe auf sofortige Entlassung. Das gefällt Joao C. gar nicht. 

Der Vormittag vergeht, die von Joao C. angekündigte Ambulanz, die mich wegbringen soll, ist anderweitig beschäftigt. Jemand bringt mir eine Jeans, die viel zu groß ist und ein Hemd, das man mir ebenfalls schenke. Meine Klamotten bekomme ich in einem Plastikbeutel. Man händigt mir meine Geldbörse aus.

Gegen 16 Uhr habe ich genug. Ich befreie mich und verlasse das Zimmer.  Ich muss mir noch ein preiswertes Hotel suchen. Die Zeit drängt. Joao C. fängt mich auf dem Flur ab und droht mir mit Verlängerung des Aufenthaltes im Hospital.

Die Ambulanz kommt gegen 17 Uhr. Sie bringt mich zum 29 Madeira Hostel. Eine Mitarbeiterin bestellt für mich ein Hotelzimmer und ruft ein Taxi.

Das Rezept habe ich inzwischen kopiert und an meine Krankenkasse geschickt. Beigefügt habe ich das Schriftstück des Oberarztes. Ich bin gespannt, was meine Krankenkasse dazu antwortet.

19. Februar 2024a

Auf zur Deutschland-Wache

Da ich keinen Zahlungseingang feststellen kann und das Hospital auch nicht geantwortet hat, muss ich wohl den juristischen Weg beschreiten. Wie vor einem Jahr wegen meines üblen Vermieters werde ich wieder im Internet die Deutschland-Wache informieren. Die bittet dann erneut die Staatsanwaltschaft von Madeira um Amtshilfe und ich bekomme eine Vorgangsnummer. Der Strafantrag ist also aktenkundig. Und zwar beim Landeskriminalamt in Hannover. 

20. Februar 2024

Sie wollen es juristisch. Sie bekommen es unter der Vorgangsnummer 202400223626 beim Landeskriminalamt (LKA) Hannover.

21. Februar 2024

Ich habe weitere Informationen an die Deutschland-Wache geliefert. Vorgangsnummer 202400227166

22. Februar 2024

Das "Jornal da Madeira" berichtet heute über das Hospital. Mein Leserbrief dazu

22. Februar 2o24

Behörde antwortet

Ich habe eine mail von der Gesundheitsbehörde bekommen. Über meine "Schadensmeldungen" werde beraten, die Ergebnisse teile man mir schnellstmöglich mit. Ich habe diese Antwort ans LKA weitergeleitet und die Gesundheitsbehörde habe ich auf meine Bankverbindung hingewiesen.

Ich plane für den März zweigleisig: Weiter Wohnung auf Madeira suchen oder Rückkehr nach Deutschland. Eine Zeitungsanzeige in der "Nordwest-Zeitung" habe ich schon aufgegeben. Sie erscheint am 2. März. In die Obdachlosenunterkunft in Burgdorf kehre ich unter keinen Umständen zurück.

24. Februar 2024

Hinhaltetaktik?

Ich habe nun eine letzte Zahlungsfrist gesetzt. Diesen Rat hat mir ein Madeira-Kenner gegeben, um eine eventuelle Hinhaltetaktik zu durchkreuzen. Darauf hat die Gesundheitsbehörde mit der Bitte reagiert, fortan die mail-adresse ggr@sesaram.pt zu verwenden. Sie gehört

26. Februar 2024

Google übersetzt das Hospital Dr. Nelio Mendonca mit Gefängnis Hier klicken

27. Februar 2024

Nur wenige Stunden in einem Krankenzimmer

Vor dem Horror-Aufenthalt im Hospital Dr, Nelio Mendonca habe ich über keinerlei Krankenhaus-Erfahrung verfügt. Ein einziges Mal verbrachte ich ein paar Stunden in einem Krankenzimmer. Das war in der Medizinischen Hochschule Hannover. Dort wartete ich auf grünes Licht des Chefarztes für meine Entlassung. Ich hatte erklärt, dass dies auf meine eigene Verantwortung geschehe. Also musste ich wieder entlassen werden.

28. Februar 2024

Hilfe versprochen

Soeben hat mich die Hotelmanagerin angesprochen. Sie will mir bei der Zimmersuche helfen. In diesem Hotel bleibe ich bis zum 3. März. Eine Rückkehr nach Deutschland wird wieder unwahrscheinlich.

28. Februar 2024

Jämmerlich: Keine Zeile, Frist verstrichen...

1. März 2024

Autoren-Organisation informiert

Während die Justiz von Madeira nach meiner Strafanzeige hoffentlich ihre Arbeit macht, habe ich eine deutsche Organisation für Autoren, in der ich seit Jahrzehnten Mitglied bin, informiert. Sie verfügt über einen Hilfefonds. Im Hotel habe ich nun ein preisgünstiges Zimmer.

4. März 2024

Kennenlernen?

Nächste Woche habe ich einen Termin beim Oberarzt Dr. Thiago Guimaraes. Natürlich würde ich den gern einmal kennenlernen. Die Medikamente, die er mir verschrieben hat, nahm ich bis heute nicht. Das schadete mir nicht, nicht hingehen auch nicht.

5. März 2024

Immer gut informiert

Ich habe nun einen Hospital-Mail-Ticker eingerichtet, damit Presse, Regierung, Konsulat, Organisationen, Freunde und Bekannte stets gut informiert sind.

6. März 2024

Katheter mit Gewalt verlegt/Zwei Krankenpfleger sagen nichts und halten mich fest

Mail an Gesundheitsamt Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Sie darüber informieren, dass das System, das meinen Urin in unnatürliche Kanäle leitet und/oder der Beutel undicht ist. Nachts wickle ich ein Handtuch um mein Bein, tagsüber wird mein Hosenbein nass. Ich werde meine Strafanzeige entsprechend erweitern. Körperverletzung,,,

Heinz-Peter Tjaden 
Sobald ich nach Deutschland zurückkomme, werde ich zum Arzt gehen.

8. März 2024

12. März 2024. Auf diese Mail hat das Gesundheitsamt heute mit der Bitte reagiert, mich doch direkt an SESARAM zu wenden.

Bom dia Sr. Heinz-Peter Tjaden

Como já mencionado anteriormente deverá endereçar os seus e-mails para o seguinte endereço: ggr@sesaram.pt.

Gescheiteter Versuch

Man kann es ja einmal probieren: Das Landeskriminalamt Hannover (LKA) hat mir mitgeteilt, dass die zuständige Behörde einen meiner Strafanträge gegen das Dr.-Nelio-Mendonca-Krankenhaus in Funchal abgelehnt hätte, weil etwas mit meinen Angaben zur Person nicht stimme. Ich versicherte dem LKA, dass meine Angaben stimmen.

9. März 2024

Die Rückkehr

Licht am Ende des SESARAM-Tunnels: Am 28. März fliege ich nach Deutschland und wohne wieder -wie Anfang November- Am Flugplatz 2 a, 31303 Burgdorf-Ehlershausen.

11. März 2024

google gratuliert

Google hat mir heute gratuliert: Meine google-Rezension über das Dr.-Nelio-Mendonca-Hospital ist schon über 100 Mal aufgerufen worden. Hier klicken

12. März 2024

Jetzt auch Körperverletzung

Ich habe heute dem Landeskriminalamt Hannover mitgeteilt, dass eine Einigung im Guten nicht machbar ist. Zudem erweiterte ich meinen Strafantrag wegen des Katheters um Körperverletzung. Vorgangsnummer 202400328558

15. März  2024

Nichts mehr bis Prozess

Ich werde hier keine weiteren Meldungen verbreiten. Da SESARAM es augenscheinlich für angebracht hält, gegen den Willen des Patienten zu handeln, sehen die wohl gelassen einem Prozess entgegen. Dieser Prozess findet hoffentlich  statt...Kenner der Justiz auf Madeira halten das nicht für sicher.

19. 3. 2024


Fundsache Bundesministerium Gesundheit

Unter Patientenrechten werden die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern verstanden, die ihnen in einem Behandlungsverhältnis zustehen. Diese Rechte gelten nicht nur gegenüber Ärztinnen und Ärzten sondern sie gelten in jedem Behandlungsverhältnis, also zum Beispiel auch gegenüber Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern, Hebammen, Psycho- oder Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Zu den Rechten gehören unter anderem: 

  • das Einsichtsrecht in die Behandlungsunterlagen,
  • das Recht auf Information und Aufklärung,
  • das Recht auf Selbstbestimmung, das bedeutet, dass eine medizinische Maßnahme grundsätzlich nur mit Einwilligu­­ng der Patientin beziehungsweise des Patienten erfolgen darf.
12. April 2024. In meinem "Burgdorfer Kreisblatt" habe ich zwei Krankenhäuser miteinander verglichen. Darüber informierte ich auch SESARAM. Die bedankten sich per mail. Zu meinem Vergleich. 

20. April 2024. Auf dem Wege der Amtshilfe müsste ich eigentlich inzwischen einen Termin für eine Aussage auf einem deutschen Polizeirevier bekommen haben. Ich werde das Landeskriminalamt Hannover darüber informieren, dass dies bisher nicht geschehen ist.

9.20 Uhr Hinweis abgeschickt Vorgangsnummer 202400484877

2. Mai 2024. Wegen meines Hinweises habe ich soeben einen Anruf von der Polizei bekommen. Ich bekomme Post mit der Bitte um eine Aussage.

3 Kommentare:

  1. Der Präsident des Stadtrats von Santa Cruz, Filipe Sousa, prangerte heute eine Situation an, die „allen Madeiranern schadet“ und die er als „totalen Skandal“ bezeichnet.
    Der Bürgermeister sagt in seinem üblichen „Point of Order“, dass er eine Aufzeichnung eines Telefonanrufs erhalten habe, das während des Wahlkampfs für die internen Wahlen der PSD geführt wurde und in dem der Gesundheitsminister Pedro Ramos „einen Militanten anrief und zur Stimmabgabe für Miguel Albuquerque aufrief“. „Bisher wäre die Tatsache an sich nicht wichtig, aber die Art und Weise, wie der Anruf endet, ist ein Beweis für einen völligen Mangel an Scham, Straflosigkeit und Mangel an Ethik“, schreibt Filipe Sousa, der sagt, dass Pedro Ramos bei dem Anruf auch gesagt haben soll. „Das ist auch meine Nummer, also können Sie sie jederzeit verwenden, wenn Sie Ihre Gesundheit brauchen.“
    Berichtet heute das "Jornal da Madeira"
    Pedro Ramos verantwortet letzten Ende auch das, was man mit mir im Dr.-Nelio-Mendonca-Krankenhaus gemacht hat...
    SESARAM ruehr dich nicht, Madeira Observer

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  2. Die JPP berichtete heute, dass sie dringend eine Anhörung von Pedro Ramos, dem regionalen Gesundheitsminister, beantragen werde, „aufgrund angeblicher Bevorzugung von PSD-Aktivisten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung bei SESARAM“.

    Jornal da Madeira, 26. 3. 2024

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  3. vielleicht haette ich sofort in die albuquerque-partei eintreten müssen, um mir qualen im hospital zu ersparen

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